Ding-Dong-Däng – die Klingel schallt durch die Kita. Es ist kurz vor 8 Uhr und Kollegin Elke ist schon wieder auf den Beinen und flitzt zur Tür. Zum gefühlt 50. Mal am heutigen Morgen. Sie nimmt die Kinder, die mit ihren Eltern vor der Einrichtung warten in Empfang. Insgesamt wird Elke heute knapp 120 Kinder in die Kita lassen und sie mittags auch wieder verabschieden. Ein Umstand, der vielen Eltern gar nicht auffällt, da er hinter der Kita-Tür geschieht, der die Mitarbeiter aber Zeit und Nerven kostet. Kita in Coronazeiten bedeutet eben auch viel Lauferei und ein Maximum an Organisation.
Unsere Kita betreut derzeit 150 Kinder in 4 Kindergarten-, 2 Krippen- und 1 Hortgruppe. Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden, die Eltern auch weiterhin nicht in die weitläufige Einrichtung zu lassen – Laufwege und Kontakte sind einfach zu schwer zu organisieren und zu strukturieren. Die Gefahr, dass sich Eltern doch zu einem kurzen Schwatz auf dem Flur treffen ist einfach zu groß. Für das Kita-Team bedeutet diese Regelung ein Mehr an Arbeit – vor allem zur mittäglichen Holzeit.
Denn abgeholt wird grob gesagt zwischen 12 und 15 Uhr. Und die Klingel steht quasi nicht still. Während die Kindergarten-Kinder lediglich aufgerufen, gesucht und zur Tür geschickt werden müssen, haben vor allem die Krippen-Mitarbeiter mittags alle Hände voll zu tun. Steht Mama oder Papa nämlich vor der Tür, müssen die Kleinsten angezogen und abmarschbereit gemacht werden – finales Wickeln inklusive. Ein Mehr an Arbeit, während eigentlich im Schlafraum noch ein Gute-Nacht-Lied gesungen werden müsste. Noch stressiger wird die Situation bei Extra-Wünschen seitens der Elternschaft. Vergessene Gummistiefel in der Schmutzschleuse, die Wechselbettwäsche oder das vermisste Kuscheltier – jeder Wunsch bedeutet für die Krippen-Kräfte einen weiteren Laufweg.
In einem Elternbrief haben wir nun auf die Situation hingewiesen und hoffen auf die Kooperation der Eltern: Darin haben wir die täglichen Holzeiten abgefragt, um die Prozesse im Haus zu bündeln und haben auch auf die Komplikationen durch Extra-Wünsche hingewiesen.
Wie läuft es in Euren Einrichtungen mit dem Regelbetrieb in Coronazeiten? Wie geht es Euch und den Mitarbeitern? Habt Ihr kreative Lösungen für die Corona-Hürden gefunden? Lasst uns in den Austausch gehen und teilt uns Eure Praxis-Tipps mit. Wir freuen uns drauf!