Die Waldgeister sind unterwegs im Wald und zu neuen Wissenshorizonten. Zwei Mal pro Woche lernen sie im Wald und in der Kita Erstaunliches über Bäume und den Wald. Am Anfang zogen sie in den Wald und suchten sich den Kleingruppenbaum. Es ist eine alte, große Buche, die bei jedem Waldbesuch mit einem „Guten-Morgen-Lied“ begrüßt wird. Dabei berühren die Waldgeister ihren Stamm mit einem Körperteil, mit der Hand, dem Rücken, mit dem Bauch, mit dem Fuß oder mit der Stirn. Das hat schon etwas Mystisches und Meditatives, und auf jeden Fall hat es etwas mit dem Ankommen im Wald zu tun.
Im Wald haben wir bereits unsere Lieblingsbäume gesucht, Gesichter in den Bäumen entdeckt, haben den Zauberbaum gefunden, der einen unsagbaren grünen und unglaublich dicken Stamm hat und fast an einen Mammutbaum aus den Wäldern Nordamerikas erinnert.
Auf unseren kleinen Exkursionen entdeckten wir Pilze, die aussahen als seien sie aus Glas und man konnte meinen, dass sie in der Nacht leuchten. So magisch waren sie.
Dann wurden Eicheln gesucht, die wir im Gewächshaus im Kiga eingepflanzt haben. Wie ein Wunder erlebten die Kinder die Eichelsuche, denn unter dem Laub hatten einige Eicheln schon dreißig Zentimeter lange Wurzeln geschlagen. Das fanden die Waldgeister unglaublich faszinierend. Sie konnten gar nicht mehr aufhören unter dem Laub zu wühlen. Wie kleine Frischlinge gruben sie in der Erde herum.
Alle Waldgeister wissen jetzt, wie die Mutter aller Bäume heißt. Es ist die Buche, denn die Buche ist es, die über alle Bäume siegen würde, wenn man eine Wiese einfach sich selber überlassen würde. Deshalb ist auch im Eschener Gehölz die Buche der Baum, der am häufigsten zu finden ist.
Das Wort Buch und Buchstabe kommt auch von der Buche, denn die ersten Bücher wurden aus Buchenholz gefertigt. Außerdem können Buchen sehr alt werden. Die ältesten Buchen sind über 400 Jahre alt.
Guckt man sich Bäume genauer an, dann sieht man nicht nur auf ihrer Rinde Augen, sondern auch dort, wo früher mal Äste waren. Besonders gut erkennt man die Augen bei bearbeitetem Holz.
Auch haben Bäume Münder. Auf jedem Blatt eines Baumes befinden sich klitzekleine Münder, über die der Baum praktisch atmet und Feuchtigkeit aufnimmt. Regnet es eine lange Zeit nicht, schließt der Baum bzw. das Blatt seine Münder, damit durch die Atmung keine Feuchtigkeit verloren geht. Das hat zur Folge, dass sich die Blätter bei Trockenheit zusammen ziehen und welk aussehen. Anschaulich wurde diese Tatsache für die Waldgeister vor dem Spiegel. Atmet man gegen den Spiegel werden klitzekleine Wassertropfen sichtbar. Das zeigt, das auch wir beim Atmen Feuchtigkeit verlieren.
Und was hat es jetzt mit den Nasen auf sich?
Man stelle sich eine Raupe vor, die einen Baum befallen hat und seine Blätter fressen möchte, was dem Baum natürlich nicht gefällt. Deshalb sondert der Baum eine Art Duftstoff über die Blätter aus, den die Raupe nicht mag. Die umliegenden Bäume nehmen diesen Duftstoff wahr und produzieren schon im Vorfeld diesen Geschmacksvereitler, sodass die Raupe erst gar nicht mehr auf die Idee kommt den nächsten Baum anzuknabbern. Man nennt das auch das Kommunikationssystem der Bäume. Sie sprechen so auf eine gewisse Weise miteinander. Die Waldgeister haben dafür einen kleinen Wald aus Korken gebastelt, dazu eine Raupe, damit sie dieses Phänomen als Geschichte nachspielen können. Wenn die Waldgeister zu Hause jetzt nach Parfüm fragen, also bitte nicht wundern. Das symbolisiert nur den Duftstoff.
Das war ein kleiner Einblick in das, was die Waldgeister alles schon gelernt haben.
Tja, der Wald ist groß und das, was man über ihn lernen kann unendlich und unerschöpflich. Wie gut, dass noch ein paar Monate vor uns liegen, damit die Waldgeister noch vieles mehr lernen, erfahren und erkunden können.