Nachdem wir uns in den letzten Wochen in der Kleingruppe mit der Vergangenheit und der Gegenwart, also mit dem Gestern und Heute beschäftigt haben, haben wir in dieser Woche mal in die Zukunft geschaut. Dabei wurde klar, dass die Kinder tatsächlich noch gar nicht wirklich großartig über die Zukunft nachdenken und doch viel mehr im Hier und Jetzt leben. Das ist richtig gut, denn die Zukunft kommt ja noch früh genug, wie es so schön heißt.
Auf die Frage, was sie einmal werden wollen kamen Antworten, wie Erzieherin, Fee, Bademeisterin, Ballerina, Reitlehrerin, Sportlehrerin, Tennislehrerin – also meistens Themen, mit denen die Kinder sich jetzt auch in ihrer Freizeit beschäftigen. Leon und Thilo würden gerne das werden, was ihre Väter machen. Oskar allerdings hatte schon etwas andere Vorstellungen. Er würde gerne Ingenieur oder Erfinder werden wollen und Joost würde super gerne ganz viele Sachen aus Müll herstellen.
Auf die Frage, was sie machen würden, wenn sie mal ganz viel Geld hätten, wurden auch ausschließlich Wünsche erfüllt, die ins Hier und Jetzt gehören, wie Handy, PC, Computerspiele oder auch Gesellschaftsspiele, eine Carrerabahn, ein schnelles Auto, eine Softeismaschine, ein Kindergarten, ein Pool und ein Kind würde am liebsten „die ganze Welt“ kaufen.
Die Frage nach dem Wohnort stellte ich dann etwas konkreter. Die Kinder konnten wählen zwischen Stadt, auf einem Berg, auf einer Insel, in einem Wald oder auf dem Bauernhof. Das zu beantworten fiel dann aber auch nicht leicht. Die meisten Mädchen wollen da wohnen, wo die Freundin wohnt oder wo immer die Sonne scheint, und ein Mädchen möchte in die Nachbarschaft ihres Elternhauses ziehen. Die Jungs entschieden sich für Bauernhof oder Berg.
Solche Fragen regen die Fantasie der Kinder an und man kommt mit ihnen super ins Gespräch. Vielleicht auch eine Idee für den Abendbrottisch oder das Sonntagsfrühstück. Einfach mal erzählen, wovon man als Eltern träumt und was man sich so gewünscht hat, welche Wünsche und Träume in Erfüllung gegangen sind und welche nicht.
Anschließend haben wir eine Zeitkapsel gepackt. Dort hinein legten wir kleine Dinge, wie eine Murmel, eine Heftzwecke, eine Wäscheklammer, Bilder von Menschen aus Zeitschriften. Jedes Kind malte ein eigenes Bild. Alles zusammen haben wir gemeinsam beschriftet und die Funktion erklärt. Und natürlich wurde ein Brief formuliert, in dem wir erzählten, wer wir sind, in welchem Jahr wir leben, dass die Kinder im Sommer zur Schule kommen und auch, dass Corona blöd ist, weil man sich nicht mit Freunden treffen kann. Diese Zeitkapsel haben wir am Wanderweg vergraben und hoffen nun, dass sie dort vielleicht erst in 450 Jahren gefunden wird. Wir haben dies mit einem kleinen Begleitspruch gemacht: „Zeitkapsel wir geben dich jetzt der Erde, damit ein Alien dich finden werde.“
Die Mädchen wollen sich die Stelle so gut merken, dass sie die Zeitkapsel später mit ihren Kindern ausgraben können. Dazu wollen sie sich alle dann vielleicht wieder treffen, was ich total süß fand. Insgesamt bleibt zu sagen: Wir sollten es viel mehr wie die Kinder machen und im Hier und Jetzt leben.
Liebe Grüße sendet Heidrun