Wie oft habe ich das Wort Quarantäne schon gehört? Wie oft habe ich schon über Quarantäne gesprochen? Und wie oft habe ich schon drüber nachgedacht, was wäre wenn…
Und nun? Nun ist es näher, als ich es mir je hätte vorstellen können. Ich bin in Quarantäne! Und jetzt wird mir erst klar, was das eigentlich heißt, von einem Tag auf den anderen nicht mehr zur Arbeit zu gehen. Was für ein seltsamen Gefühl. Die Kolleginnen und Kollegen erledigen die Aufräumarbeiten, die wir in der Gruppe kurz vor Weihnachten noch hätten machen müssen, bevor die Ferien starten. Vielen lieben Dank an Euch!
Als das Gesundheitsamt bei mir anrief und mir erklärte, was ich noch darf und was nicht, gab es so einige Sachen die ich organisieren musste: Termine absagen, einen Freund bitten, das Paket abzuholen, das auf mich wartete. Meine Schwester und ihr Mann haben für mich den Einkauf erledigt, den ich noch machen wollte. Und, oh je, unser Kater „Lutz“ musste doch noch zum Tierarzt. Wer bringt ihn hin? Wer holt ihn ab? Den Termin absagen ging nicht, die anstehende Operation war schon sehr wichtig für Lutz. Oh Mann, was für ein Mist. Alles Dinge, die man im Alltag eben so nebenbei macht oder besser gesagt, Dinge die unseren Alltag so ausmachen, geht nicht mehr so selbstverständlich. Die Frau vom Gesundheitsamt meinte am Telefon, ich dürfte nicht einmal eine kleine Runde um den Block gehen. Darf ich denn meine Mülltonne an die Straße bringen? Oder muss ich jemanden dafür anrufen? Dann wieder der Gedanke an die Kollegen, die man zurück gelassen hat. Mein Kopf ist voll!
Am meisten beschäftigt mich aber die Frage, wie ich es gut hinbekomme mich von meinen Kindern (9 und 10 Jahre) zu distanzieren? Ich bin alleinerziehend und habe doch jede Menge Verantwortung zu tragen. Nun sollen wir getrennt voneinander essen, uns nicht zusammen in einem Raum aufhalten und wenn ich im Bad war, muss ich alles desinfizieren. Beim Essenkochen trage ich eine FFP2 Maske und von der Hilfe bei den Hausaufgaben, die meine Jungs ab und zu brauchen, mag ich gar nicht erst sprechen. Aber wisst Ihr, über eins freue ich mich am meisten: Ich bin gesund und habe zum Glück keine Symptome.
in diesem Sinne wünsche Euch allen da draußen frohe Weihnachten, einen guten Rutsch und bleibt gesund!
Eure Wernessa