Die erste Kleingruppenwoche ist nun vorüber. Die Kinder waren zum Teil ganz schön aufgeregt, aber fast alle ganz von Vorfreude erfüllt. Und ich, ja ich habe mich auch auf meine neuen großen Kinder gefreut. Die ersten Wochen in der Kleingruppe dienen dazu, die Rituale, die Regeln, und vor allem die Kinder näher kennen zu lernen. In diesem Jahr findet die Kleingruppe an fünf Tagen die Woche statt. In jeder Gruppe sind sieben Kinder. Da ist perfektes Arbeiten vorprogrammiert und der Name Kleingruppe, also kleine Gruppe, bekommt seine volle Bedeutung.
Die Rituale sind zum Beispiel: eine wunderschöne Willkommens- und Abschiedskultur, das Bilderbuch am Ende des Vormittags, die Kerze beim Frühstück für jedes Kind und der Türchef. Lassen Sie sich von den Kindern doch einfach mal erzählen, wie die Rituale aussehen.
Ja, und dann hat jedes Kind nun schon seine eigne Kleingruppenmappe, die es selber gestaltet und am Ende des Kleingruppenjahres mit nach Hause bekommt. Dort wird alles drin gesammelt, was in der Kleingruppe entsteht, Sprachspiele, Bilder, und natürlich ganz viel zum Projektthema. Die Kleingruppis lieben ihre Mappe und nehmen sie immer gerne wieder zum Anschauen aus ihrer Schublade.
Nun freue ich mich auf das gemeinsame Jahr mit den Kindern und über die viele Zeit, die mir bleibt, um die Kinder in der einen und anderen Kompetenz noch gut auf die Schule vorzubereiten.
Aber auch Sie, liebe Eltern, können noch einiges Gutes tun, um Ihrem Kind später den Wechsel auf die Schule zu erleichtern. Ganz sicher müssen Sie nicht mit dem Kind schreiben, rechnen und lesen lernen, denn das lernt es in der Schule noch früh genug, aber Sie können sich einfach mal ein paar Fragen stellen und diese für sich beantworten, denn das ist auch ein Weg zur guten Unterstützung:
Was traue ich meinem Kind zu?
Was kann mein Kind selber tun, auch wenn es noch nicht so perfekt wird und etwas länger dauert?
Spielt mein Kind nicht nur mit Lego und Playmobil, sondern auch mit Dingen, die es findet und die ihm begegnen, mit Materialien von drinnen und draußen?
Schult es durch dieses Spiel seine Fingerfertigkeit?
Kennt mein Kind andere Familien und lernt dadurch anderes Essen kennen und andere Familienstrukturen, ältere und jüngere Geschwister?
Kommt mein Kind öfter in eine aufregende Umgebung, die besonders anregend für das freie Spiel ist, wie zum Beispiel der Wald, ein Bach, ein Kanal, aber auch ein Kindertheater oder eine Bücherei?
Kann mein Kind sich richtig in ein Spiel vertiefen und übt dadurch seine Konzentrationsfähigkeit?
Spricht mein Kind in vollständigen Sätzen und ist die Aussprache gut entwickelt?
Lese ich meinem Kind täglich vor und lasse es frei zu Bilderbüchern erzählen, damit ich seine Sprachentwicklung unterstütze – denn Sprache ist das allerwichtigste Medium im Schulalltag?
Auf ein schönes, kreatives und vertrauensvolles Kleigruppenjahr freut sich Heidrun Weber