Seit 7 Wochen nun befindet sich Deutschland und damit auch die Familien der PINGUIN-Kita im Ausnahmezustand. Davon sind nicht nur die Kita-Kinder und deren Eltern, sondern oftmals auch die Großeltern betroffen. Es gehörte vor Corona zum Alltag, dass Omas und Opas die Enkel aus der Kita holten, der wöchentliche Großeltern-Nachmittag war bei vielen fester Bestandteil der Woche. Und dann kam Corona – und plötzlich war alles anders, stellten die Enkel sogar eine Gefahr für Oma und Opa dar.
Aus der familienpsychologischen Forschung ist bekannt, wie wichtig familiäre Kontakte in alle Richtungen sind. Großeltern profitieren von den Kontakten zu ihren Enkelkindern, gleichzeitig sind die Großeltern oftmals auch wichtige Bezugspersonen für ihre Enkelkinder. Aber vielleicht birgt diese Krise sogar auch eine Chance, familiäre Bindungen zu intensivieren oder zu reaktivieren, denkt der pädagogische Coach Tino Schwarz in seinem Podcast.
Doch jetzt sind viele Großeltern erst einmal quasi in Zwangsisolation – zu ihrem eigenen Schutz. Abstand halten zu den eigenen Kindern und vor allem zu den Enkeln – das ist hart und drückt vielen aufs Gemüt. Zum Glück gibt’s auch in Zeiten von „Social Distancing“ einige Mittel und Wege, um miteinander in Kontakt zu bleiben. Wir haben ein paar Tipps, wie Du trotz Corona-Quarantäne einen guten Draht zu Deinen Lieben aufrechterhalten kannst.
Zuneigung zeigen
Jeder Mensch reagiert anders auf eine Krisensituation und jeder hat ganz eigene Bedürfnisse: materiell wie emotional. Wenn wir nun also zum Telefon greifen, die vom Coronavirus bedrohten Eltern und Großeltern anrufen, dann geht es vor allem darum, zu erfragen und zu erspüren, was sie gerade besonders brauchen. Dem knorrigen Großvater („Wir haben schon ganz andere Dinge überstanden“) ist vielleicht erstmal mit frischen Lebensmitteln und Getränkenachschub geholfen, während die Mutter vor allem jemanden braucht, der ihr zuhört, die Sorgen mit ihr teilt und etwas Zuversicht ausstrahlt. Ein tägliches Gespräch gibt den älteren Menschen jetzt auch das Gefühl: Ich bin nicht allein gelassen, nicht vergessen.
Skypen mit den Großeltern
„Jetzt kann ich meinen kleinen Hasen überhaupt nicht mehr sehen“ – solche Sätze hört man in diesen Zeiten oft. Doch vor allem technikaffine Großeltern, die Whatsapp auf dem Smartphone oder Skype auf dem Laptop oder PC haben, sind jetzt im Vorteil: Natürlich ist ein virtuelles Familientreffen nicht das gleiche wie ein echtes, bei dem sich die Generationen in den Arm nehmen und drücken können. Aber eine gewisse Nähe stellt auch die Skype-Konferenz oder das Whatsapp-Video her.
Stellt doch einfch mal den Laptop beim sonntäglichen Mittagessen auf den Tisch und plaudert und schmaust mit den Großeltern gemeinsam. Fitte Großeltern können den schulpflichtigen Kindern außerdem bei den Hausaufgaben behilflich sein oder den Kita-Kindern ein Buch vorlesen – das geht auch per Skype und entlastet die Eltern im Home-Office.
Treffen unter freiem Himmel
Wenn die Sehnsucht doch mal zu groß wird, dann bietet sich ein gemeinsamer Spaziergang an der frischen Luft an – natürlich mit gebührendem Abstand und mit Schutzmasken. Aber immerhin hat man sich einmal live gesehen.
Ein Bild, ein Brief für die (Groß)-Eltern
Wer derzeit mit kleinen Kindern tagtäglich viele Stunden in den eigenen vier Wänden verbringt, kennt das Genörgel, das früher oder später aufkommt: „Mir ist laaangweilig!“ Setz Dich gemeinsam mit Deinem Kind an den Tisch: Während Du DeinenEltern einen kleinen Brief (ja, einen altmodischen Brief!) mit ein paar persönlichen Eindrücken vom Tag schreibst, malen die Kleinen ihren Großeltern ein Bild.
Das Ganze wird dann gemeinsam verpackt und zur Post gebracht. Das mag vielleicht banal erscheinen, wer aber weiß, wie sehr sich viele Großeltern über Bilder der Enkel freuen und welch‘ freudige Überraschung ein paar handgeschriebene Zeilen im digitalen Zeitalter gerade bei älteren Menschen auslöst, der wird beschwingt zu Stiften und Papier greifen.
Mieke Matthes