Jucken, Kribbeln, Krabbeln – den meisten Menschen bereitet allein das Wort „Kopflaus“ schon Unbehagen. Und in der Tat ist ein Läusebefall keine schöne Angelegenheit. Aber wenn alle Beteiligten ein paar einfache Regeln beherzigen, zieht die Laus auch schnell wieder aus.
Grundsätzlich gilt: Kopfläuse sind zwar lästig, aber ungefährlich. Und: Kopfläuse haben nichts mit persönlicher Sauberkeit zu tun, sie fühlen sich auf jedem Kopf wohl – egal, ob schmutzige oder frisch gewaschene, lange oder kurze, glatte oder lockige Haare. Schamgefühle und Vorwürfe sind also fehl am Platz! Weil Kopfläuse aber sehr leicht von Kopf zu Kopf übertragen werden, verbreiten sie sich gerade in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kitas sehr schnell.
Daher ist gezieltes und schnelles Handeln wichtig, wenn ein Kopflausbefall festgestellt wird. Wir haben hier ein paar Wahrheiten und einfache Verhaltensregeln zusammen gestellt, die der Laus gemeinsam und endgültig den Garaus machen.
- Kopfläuse kommen von anderen Köpfen: Kopfläuse leben nicht auf Bäumen, in Nestern oder in schmutzigen Wohnungen. Sie leben ausschließlich auf dem menschlichen Kopf, und das schon seit Jahrtausenden. Weil sie immer wieder neue Köpfe zum Niederlassen finden, sterben sie nicht aus.
- Jeder kann Kopfläuse bekommen: Kopfläuse werden von Mensch zu Mensch übertragen – jeder, der näheren Kontakt zu anderen Menschen hat, kann sie bekommen. Kopfläuse haben nichts mit persönlicher Sauberkeit zu tun, sie fühlen sich auf jedem Kopf wohl.
- Kopfläuse werden von Haarschopf zu Haarschopf übertragen: Da Kopfläuse nicht fliegen oder springen, sondern nur krabbeln können, müssen sich die Haare zweier Menschen direkt berühren, damit Kopfläuse übertragen werden können. Das passiert beispielsweise, wenn man die Köpfe zusammensteckt, um sich gemeinsam ein Buch anzuschauen, oder wenn man nah beieinander sitzt.
- Kopfläuse werden fast nie über Gegenstände übertragen: Auch wenn sich anders lautende Gerüchte hartnäckig halten, Kopfläuse werden nur äußerst selten über Gegenstände übertragen, und auch nur dann, wenn Gegenstände, die mit Kopfhaar in Berührung kommen, innerhalb kurzer Zeit gemeinsam benutzt werden (zum Beispiel Kämme, Bürsten, Mützen).
- Kopfläuse sind ungefährlich: Kopfläuse übertragen bei uns keine Krankheiten.
- Kopfläuse müsen nicht jucken: In 4 von 5 Fällen verspüren die Kinder keinen Juckreiz.
… und wenn ich eine Laus entdeckt habe?
- Kopflausbefall erkennt man an: lebendigen bräunlich roten Läusen auf dem Kopf (mit bloßem Auge gut sichtbar), wenig gefärbten Jungläusen (Nymphen) auf dem Kopf (besser sichtbar mit einer Lupe) oder bräunlich-gräulichen Läuseeiern, die weniger als 1 cm von der Kopfhaut fest am Haar kleben.
- Kopfläuse sind meist „Gruppensache“: Wenn Du bei Deinem Kind Kopfläuse findest, kannst Du davon ausgehen, dass noch weitere Kinder betroffen sind sind, zu denen Dein Kind näheren Kontakt hat. Informiere deshalb sofort Dein Umfeld (Freunde, Schule, Kita). Sonst kann es passieren, dass sich die Kinder gegenseitig immer wieder neu anstecken.
- Kopflausbefall kann zuverlässig und sicher behandelt werden: Behandelt man den Kopflausbefall insgesamt zwei Mal (Tag 1 und Tag 8, 9 oder 10) mit einem zugelassenen Läusemittel und kämmt darüber hinaus das Haar zwei Wochen lang alle vier Tage mit Pflegespülung und einem Läusekamm nass aus, kann man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass man die Läuse wieder los ist.
- Die Behandlung von Kopflausbefall ist anstrengend: Die Behandlung kostet Zeit und Mühe. Besonders das nasse Auskämmen empfinden viele Kinder als unangenehm und langwierig. Halte aber dennoch konsequent bis zum Ende durch – auch wenn Du vielleicht keine Läuse mehr entdeckt hast. Denn nur dann kannst Du sicher sein, dass Du die Läuse auch wirklich los wirst.
- Wäschewaschen und Putzen sind zweitrangig: Dass man auf Gegenständen eine lebendige, mobile Laus findet, ist äußerst selten. Konzentriere Dich daher lieber auf die Behandlung der Köpfe und die schnell Information des Umfeldes. Danach das Bett frisch beziehen, Bürsten und Kämme reinigen, Mützen und Kuscheltiere waschen oder einer genauen Sichtkontrolle unterziehen!
In unserer Einrichtung haben wir eine klare Regelung, ab wann das Kind nach einem Lausbefall wieder in die Kita kommen darf, und zwar nach der zweiten Behandlung mit dem Läusemittel nach 8 oder 9 Tagen. Diese Maßnahme wurde vor einigen Jahren vom Elternbeirat der Kita beschlossen, nachdem immer wieder Kinder nach der Erstbehandlung mit noch lebenden Läusen und Nissen in die Einrichtung kamen. Auf diese Weise entwickelte sich das Läuseproblem zu einem Dauerproblem und zog immer weitere Kreise.