In dieser Woche haben wir in der Kleingruppe eine kleine Zeitreise durch Aurich gemacht, denn auch an Häusern und Bauwerken kann man gut erkennen, wie die Zeit vergeht und was sich im Laufe der Jahrhunderte doch verändert hat. So besuchten wir zuerst den Marstall am Schloss, denn er ist eines der ältesten Gebäude Aurichs – ca.500 Jahre alt. Die Kinder erkannten ganz schnell, dass das besondere Geländer und das Gold aus einer anderen Zeit kommen mussten und auch der Stein sehr alt wirkt. Am Schloss, das ca. 200 Jahre alt ist, bestaunten die Kinder die dicken Mauern und kamen schnell darauf, dass diese zum Schutz so gebaut wurden und weil die Menschen früher keine Heizung hatten. Auch deshalb mussten Mauern dick sein, damit die Kälte nicht so eindringen konnte.
Dann machten wir uns zu einem der ältesten Wohnhäuser Aurichs auf. Es ist das Hansteinhaus. Die Kinder bemerkten sogleich die Verzierungen aus Eisen und die Ornamentik und das besondere Dach. Das Haus ist ca. 300 Jahre alt. Weiter ging es Richtung Rathaus. Wir kamen an dem Neubau des Akustikhauses am Georgswall vorbei. Ein Haus, das gerade ein Jahr alt ist. Den Kindern fiel natürlich die Reklame und die Farbe auf.
Das Rathaus unterscheidet sich in der Form von vielen anderen Häusern und hat viele Fenster. Alles Merkmale neuerer Architektur, die den Kindern gleich ins Auge fielen. Das Rathaus ist ca. 50 Jahre alt.
Und unsere Kita war auf unserer kleinen Zeitreise natürlich der letzte Stopp, denn sie ist noch keine zehn Jahre alt.
Natürlich habe ich die Kinder auch gefragt, wie alt wohl die Häuser sind, in denen sie wohnen. Gleich am nächsten Tag kamen Jenna und Mara mit erledigter Hausaufgabe zu mir. Am Donnerstag hatte auch Joost seine Hausaufgabe gemacht und erzählte stolz, dass seine Oma und Opa in einem Haus wohnen, das älter als 100 Jahre ist. Und Thees wusste es gleich. Sein Haus ist sieben Jahre alt.
Diese kleine Zeitreise, die ich mit den Kindern gemacht habe, dient auch dem Übergang – um darüber nachzudenken, was früher war, was heute ist und wie es vielleicht in Zukunft sein wird. Ich bin sehr gespannt, was die Kinder zu erzählen haben über die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Damit wollen wir uns in nächster Zeit etwas intensiver beschäftigen, denn auch diese drei Begriffe definieren „Zeit“.
Der kreative Teil dieser Woche war dann das Basteln einer Kerzenuhr. Dafür zündet man eine Haushaltskerze in geschütztem Raum, also ohne großen Luftzug, an und lässt sie eine Stunde brennen. Anschließend hält jedes Kind seine eigene ganze Haushaltskerze an die angebrannte und markiert die Stelle mit einer Stecknadel, bis wohin sie nun noch reicht. Dann wird die angebrannte Kerze wieder eine Stunde angezündet und eine zweite Markierung folgt. Das Spiel wird so lange durchgeführt bis die erste Kerze ganz abgebrannt ist. Anhand der Stecknadeln können die Kinder nun erkennen, wie viele Stunden eine Haushaltskerze brennt und sie wissen von Stecknadel zu Stecknadel brennt die Kerze eine Stunde. Ein einfacher und interessanter Zeitmesser.
Eine gute Zeit wünscht Heidrun