Was darf ich in diesen Zeiten eigentlich noch und was nicht? Klar, es gibt in Ostfriesland keine Ausgangssperre wie in Bayern oder Italien. Aber irgendwie ist sie eben doch da – zumindest im eigenen Kopf. Nichts macht man mehr einfach so. Vieles hinterfragt man fast automatisch: Darf ich noch mit meinem Kind zusammen in den Supermarkt gehen? Oder werde ich dann schon „schief“ angeschaut. Achtung – da kommt mir auf dem Wanderweg am Kanal die Nachbarin mit ihren vier Kindern entgegen. Ein kurzer Schwatz von einer auf die anderen Straßenseite ist drin. Dann aber schnell weiter. Denn zusammen sind wir schon zu acht.
Lange habe ich gestern abgewägt, ob ich zu einem Auricher Baumarkt mit angeschlossener Spielzeugabteilung fahren soll. Die Kinder wollten ihr Taschengeld in neues Lego investieren. Im Vorfeld grübelte ich über folgenden Varianten:
Variante 1: Ich fahre allein hin und kläre vor dem Regal stehend per Facetime mit meinen Kindern auf der heimischen Couch, was ich einpacken soll. (Hätte mir das jemand vor zwei Wochen gesagt, hätte ich ihm einen Vogel gezeigt).
Variante 2: Ich fahre gemeinsam mit meinen Kindern hin und hetze schnell durch den Laden zum Lego-Regal, aber bitte ohne etwas anzufassen. Wer besagtes Geschäft kennt, weiß, was das von Kindern abverlangt. Die durchschnittliche Verweildauer liegt sonst bei minimum 1 Stunde.
Der Baumarkt hat mir die Entscheidung schließlich abgenommen: „Geöffnet nur für gewerbliche Kunden“ stand auf einem Schild vor der Ladentür. Meinen geplanten Lego-Großeinkauf mit den beiden Kids im Auto konnte ich da schlecht verargumentieren. Jetzt checken wir morgen telefonisch einen Spielzeugladen in der Innenstadt – der soll einen Lieferservice und alternativ die kontaktlose Abholung anbieten. Was man sich darunter vorstellen darf? Wir sind gespannt…