Ich musste grad mal raus – Luft schnappen, durchatmen, das Gehirn durchlüften. Denn ich mache gerade Home Office. Klingt im ersten Zug nach: Ich sitze am Esstisch, einen schaumigen Kaffee in der einen, die Computermaus in der anderen Hand und arbeite zielorientiert meine Aufträge ab.
Leider grätscht mir die Wirklichkeit schon an Tag 2 fies in diese Idealvorstellung. „Mama, kannst Du Lego mit mir spielen“, säuselt es um 9 Uhr von der Seite. Meine Tochter (8) hat bereits gefrühstückt, brav ihre Hausaufgaben erledigt und fordert jetzt eine Spielrunde – mit Recht. Aber gerade zu einem echt ungünstigen Zeitpunkt. Vertröstet auf später, trollt sie sich ins Obergeschoss.
Also weiter im Text. „Mama, was gibt’s zu Mittag?“, fragt mein Sohn (12) von der Seite. Hää? Haben wir nicht eben erst gefrühstück? Die Zeit im Home Office scheint zu fliegen. Also ab an den Herd und schnell etwas gebrutzelt. Von vollwertiger Mischkost habe ich mich schon vor einigen Tagen verabschiedet. Den Kindern gefällt’s. Dino-Nuggets mit Pommes – so was gibt’s zu Schulzeiten nur im Ausnahmefall.
So wie mir geht es derzeit vielen vielen Müttern in Deutschland, in Europa, weltweit. Corona treibt den Spagat ins Extrem, den viele berufstätige Mütter und auch Väter sowieso schon Tag für Tag absolvieren. Den Spagat zwischen Familie, Job, Haushalt und vielleicht auch noch ein bisschen „Me Time“. Wie gut, dass wir multitaskingfähig sind. In diesem Sinne – der Trockner piept – ich muss los.
Bis dahin – bleibt gesund und haltet durch
Eure Mieke