Lernwerkstätten, Kinderrechte-Projekt und ein Balance-Akt – bei den Humboldt-PINGUINen war in dieser Woche wieder einiges los. Ein Highlight in dieser Woche war die neue Schulbank, die seit Freitag in unserem Gruppenraum steht. Josephine hatte sie vor dem Vergammeln unter dem Carport ihres Nachbarn gerettet und ein Kita-Vater hat sie in den vergangenen Wochen liebevoll wieder hergerichtet. Nun steht das Schmuckstück vor der Tafel im Humboldt-Raum und wurde direkt begeistert von den Kindern in Besitz genommen.
Am Montag ging es für viele unserer Kinder aber erts einmal ins Atelier. In der dortigen Lernwerkstatt druckte Sandra mit den Kindern mit Luftballons – entstanden sind wunderbar luftige und pastellfarbene Kunstwerke. Im Gruppenraum wurden derweil aufwendige Geschichtenwelten gebaut und auch die Vorschulmappen standen wieder hoch im Kurs.
Dienstag ist derzeit bei uns Projekt-Tag und vieles dreht sich um die Kinderrechte. In dieser Woche sollten wir Besuch von der kleinen Ratte „Demokrati“ erhalten, die unser Kinderrechte-Projekt begleitet. Das Thema: Wie erklären wir dem Suppenkönig, dass wir nicht jeden tag Suppe und Eintopf essen wollen. Im Vorfeld hatten die Kinder dafür einen Brief mit guten Argumenten formuliert. Nun übten wir in kleinen Rollenspielen, wie wir dem König unseren Kompromiss schmackhaft machen könnten. Reihum schlüpften die Kinder in die Rolle vom König sowie den Kindern Hannes und Emma aus dem kleinen Puppentheaterstück vom Beginn des Projektes. Mal zaghaft, mal etwas bestimmter brachten die Kinder die Argumente vor und versuchten den König zu überzeugen. Das war von manchen Kindern ziemlich mutig und auch kreativ.
Dann wurde es allerdings ernst, denn es klopfte an der Tür und die Ratte Demokrati stand tatsächlich mit dem König im Gruppenraum. Zielgerichtet und bestimmt erklärten die Kinder dem König, warum sie nicht täglich Suppe essen wollen und welche Alternativen sie entwickelt haben. Dazu überreichten sie den von ihnen verfassten Brief und was sollen wir sagen? Der König war tatsächlich kompromissbereit. Ab sofort gibt es an einem Tag pro Woche Suppe und an den anderen Tagen gibt es für die Kinder etwas anderes zu essen. Der König versprach außerdem ein Mal in der Woche auch etwas anderes zu probieren. Nach der Verabschiedung vom König spielten wir dann noch ein kleines Entscheidungsspiel mit den PINGUINen. Denn die Bildung einer eigenen Meinung ist die Basis für die erfolgreiche Teilnahme an demokratischen Prozessen. Auf die Aussagen „Ich mag die Sonne!“ oder „Ich mag unsere Waldwochen!“ reagierten die Kinder, indem sie sich auf den grünen Punkt für Zustimmung stellten oder auf den roten Punkt für Ablehnung. Ziel dieser Übung ist die Förderung der Wahrnehmung eigener Gefühle und Ansichten. Es war spannend zu beobachten, dass es manchen Kindern gar nicht so leicht fiel, sich zu entscheiden. Einige von unseren PINGUINen pendelten somit zwischen rot und grün und entschieden sich für die goldene Mitte.
Am Mittwoch versuchten wir, alles in Balance zu bringen. Im Bewegungraum ging es über Bänke und durch Reifen, wurden Bälle geworfen und gefangen und natürlich auch ein wenig getobt. Im Gruppenraum hatten die Kinder die Aufgabe eine Pendelwaage sprichtwörtlich in Waage zu bringen. Wieviele Erbsen, Nudeln oder Murmeln müssen auf die eine Seite der Waage geöegt werden, um das Gewicht auf der anderen Seite anzuheben? Eine spannende Frage, die mit einer großen Erbsensuch-Aktion am Endes des Tages endete 🙂
Am Donnerstag wurde dann wieder auf der Etage gespielt und die Lese-Insel sowie der Licht-und-Schattenraum öffneten ihre Türen. Während sich die Kinder in der Lese-Insel auf die Suche nach dem Geräusch „Püüüüp“ machten und mit einem frechen Bauern und seinen Tieren in den Urlaub fuhren, entdeckten sie im nebenliegenden Licht- und Schattenraum die Faszination der Vulkane. Auf Leuchttischen bauchten sie Vulkane aus Sand und lauschten kurzen Vulkangeschichten.
Nach einem sportiven Freitagvormittag im Bewegungsraum starten wir nun in ein stürmisches Wochenende mit vielleicht ja auch ein wenig Sonnenschein, liebe Grüße von
Sandra, Josephine und Mieke