Liebe PINGUIN Eltern, KollegInnen, Vorstandsmitglieder aus Kita und Förderverein und Wegbegleiter
wie einige von Ihnen/Euch vielleicht schon gehört haben, werde ich nach 43 Jahren als Einrichtungsleitung den PINGUIN verlassen.
Und obwohl ich es mir so ausgesucht habe, gehe ich schweren Herzens. Denn nach so vielen schönen und spannenden beruflichen Erfahrungen und Projekten fällt mir der Abschied nicht leicht.
Mein Weg begann als Praktikantin in dem gerade gegründeten Pinguin-Kinderkreis und führte mich nach Ausbildungs- und Schnupperjahren in anderen Städten und Kindergärten wieder zurück in den PINGUIN. Zuerst in Kirchdorf und nach einem Jahr in die Kirchdorfer Straße. Dort wurde ich neben meiner Arbeit als Gruppenleiterin auch gleichzeitig als Leitung eingestellt. Nach der Geburt meiner Tochter habe ich die Gruppenleitung abgegeben und dafür die sogenannte Kleingruppe aufgebaut. 2007 übernahm Heidrun diese Aufgabe und fortan saß ich in meinem Büro im Keller und dann ab 2014 hier im Haus. Vielleicht ist es für den einen oder anderen auch einmal ganz interessant auf unserer Homepage etwas mehr über unsere Historie zu erfahren.
Der Weg war nicht immer leicht und nie frei von Hindernissen. Hindernisse ganz unterschiedlicher Art. Mal waren es die Rahmenbedingungen, die Forderungen und Anforderungen von übergeordneten Stellen, mal nicht passendes Personal und manchmal war ich auch selbst mein größtes Hindernis.
Gemeinsam mit dem PINGUIN-Team, mit manchen seit vielen Jahren, mit anderen noch nicht ganz so lange, habe ich es meiner Meinung nach immer geschafft, für die Einrichtung eine gute Pädagogik zu erarbeiten, auszuprobieren, zu verwerfen, neu zu überdenken – immer mit dem Ziel, sich mit jedem Schritt ein Stück weiter zu entwickeln. Fortschritt und Vorankommen bedeutet immer auch Veränderung und Veränderungen kosten Kraft. Man verlässt den sicheren Rahmen, probiert sich aus, macht Fehler und muss von Neuem beginnen. Ich schätze das Team sehr dafür, dass alle in jedem Prozess ihr Bestmöglichstes gegeben und immer auch neue Herausforderungen angenommen und mit getragen haben.
Als Elke und Bettina zum Team dazu gestoßen sind (vor mehr als 10 Jahren), war die Waldorfpädagogik ein großer Bestandteil unseres Konzeptes. Geschichten, Märchen und auch musikalische Geschichten spielten eine bestimmende Rolle.
Mit Sören König fanden wir einen Ideenentwickler, der uns schon vor 17 Jahren mit der digitalen Welt, einer eigenen Homepage und der Marke „PINGUIN“ auf viele Dinge hingewiesen und sie initiiert hat, die für uns heute schon fast eine Selbstverständlichkeit sind.
Als der große Umbruch von zwei kleinen Einrichtungen zu einer großen Einrichtung in einem neuen Haus anstand, haben neben dem damaligen Vorstand und anpackenden Eltern auch alle Mitarbeiter viel Denk- und Tatkraft investiert. Das Konzept im neuen Haus wurde zuerst einmal kritisch hinterfragt (und das war auch gut so), aber es zeigte sich bereits nach kurzer Zeit als außergewöhnlich und zukunftsweisend.
Dass wir vielen Einrichtungen – und das sage ich auch mit einem gewissen Stolz – in der Umsetzung der Pädagogik einige Schritte voraus sind, zeigt die bundesweite Anerkennung des Familienministeriums mit dem Kitapreis 2020 – sicher auch der Höhepunkt, die Bestätigung und die Wertschätzung unserer Arbeit im PINGUIN.
Die Corona-Zeit erlebte ich als eine Phase in meiner Leitungszeit, die die höchsten Ansprüche an mich stellte. Für mich galt: Ruhe bewahren, Team führen, organisieren, koordinieren, strukturieren, Eltern informieren und auch den Familien Sicherheiten und Hilfestellung zu geben. Und auch da wuchsen einige Mitarbeiter über sich selbst hinaus. Neue Ideen wurden geboren und umgesetzt. In Berlin wurde die schnelle Umsetzung in unserer Kita als „Good Practice“-Beispiel deutschlandweit an Kindertagesstätten weiterempfohlen.
Herausforderungen fand ich immer spannend und sie machen mich neugierig. Alleine kommt man nur selten weiter. In dem Fall ist es wichtig, das Team, die Kinder, die Eltern, ja sogar sein ganzes Netzwerk zu integrieren, um das bestmögliche Ergebnis zu erreichen.
Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle auch bei Ihnen/Euch für die besondere, außergewöhnliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit bedanken. Unsere gemeinsamen Projekte haben mir immer Spaß gemacht. Ich durfte dabei sehr viel lernen und auf meinem beruflichen Weg mitnehmen.
Vielen Dank dafür.
Der heutige Tag wird sicher bis zu meinem Lebensende als ein ganz besonderer Tag in meinem Herzen bleiben. Mitarbeiter und Kinder haben mit ihren Liedern, Tänzen und Gesten viele Erinnerungen wieder aufleben lassen und noch einmal gezeigt, welche Fähigkeiten jedes einzelne Kind hat. Es sind viele Tränen geflossen – Tränen der Dankbarkeit, aber auch der Bewunderung für soviel Engagement, Freude am eigenen Tun und Herzlichkeit. Eine besondere Umarmung für Kinder und Betreuer!
Ich wünsche dem PINGUIN, dass er noch lange Bestand hat – und das hoffentlich als Elternverein. Es braucht Eltern und Mitarbeiter, die bereit sind, sich über das normale Maß hinaus zu engagieren und Verantwortung zu tragen.
Ich wünsche Ihnen/Euch allen alles Gute, Gesundheit und weiterhin viel gemeinsame Neugier mit den Kindern!
Ganz herzliche Grüße
Doris Gießenberg