Was für eine Nachricht am Dienstagmittag: Das Gesundheitsamt schickt Euch in die häusliche Quarantäne! Ich war etwas erschüttert und hatte nicht damit gerechnet, dass uns das noch vor den Feiertagen passieren würde. Dann ging alles sehr schnell: Die letzten Sachen von den Kindern zusammen packen, meine eigenen Sachen zusammen suchen, die letzten Informationen überbringen und dann ging es nach Hause.
Dort angekommen hieß es warten, auf den wichtigen Anruf vom Gesundheitsamt. In mir machte sich ein unwohles Gefühl breit, mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten und die Ruhe zu bewahren. „Es kommt immer anders als man denkt!“ An dieses Sprichwort musste ich den ganzen Nachmittag über denken. Meine Tochter hat mich gut abgelenkt, doch mein Blick wich nur selten von Handy und Telefon.
Dann klingelte um kurz vor fünf mein Telefon, das Gesundheitsamt Aurich. Eine sehr nette Frau begrüßte mich und ich fühlte mich gut aufgehoben. Sie stellte mir verschiedene Fragen zu meinem Wohlbefinden und meiner häuslichen Situation. Dann musste ich in kurzer Zeit viele Entscheidungen treffen: Wer übernimmt zu Hause die Betreuung von „Enna“ (unserer Tochter)? Die Entscheidung viel schnell: Das übernehme ich. Mein Mann muss von uns räumlich getrennt werden, in einem anderen Raum schlafen und arbeiten. Auch das bekommen wir irgendwie hin. Doch wie erklären wir das unserer kleinen Tochter von 3 ½ Jahren? Ich hatte auch einige Fragen, die mir mit viel Geduld beantwortet wurden, was mich beruhigte. Eine Frage war beispielsweise: „Müssen wir uns testen lassen?“ Die Antwort: Nein, solange keine Symptome auftreten. „Wie geht es nun weiter mit der häuslichen Quarantäne? Ich habe ein E-Mail bekommen, in der alles sehr genau beschrieben war. Das hat mir gut geholfen. Zum Schluss sagte die nette Frau zu mir, das wir bitte ein „Quarantäne-Tagebuch“ führen sollen, in das wir eintragen, wie unser Wohlbefinden ist und zweimal täglich unsere Temperatur aufschreiben. Gut, dachte ich, wird schon irgendwie alles klappen. Doch auch ich hatte eine letzte und für mich sehr wichtige Frage: Wie erfahre ich, ob ich am Montag aus der häuslichen Quarantäne befreit werde? „Frau Meenken, wir rufen Sie am Montag an und besprechen Ihr Befinden erneut!“ Okay, damit war das Telefonat geschafft.
Mit den vielen neuen Informationen ging ich zu meinem Mann und erklärte ihm die Situation. Daraufhin packte er seine Siebensachen zusammen und zog in das Kinderzimmer meines Stiefsohnes, der nur alle zwei Wochen bei uns ist. Dieses Wochenende wäre er eigentlich nach langer Zeit zu Besuch gewesen, doch darauf müssen wir nun leider erst einmal verzichten. Das ist für uns alle nicht leicht. Mein Mann bereitete sich außerdem auf die nächsten Tage im Home-Office vor, also wurde noch ein kleines Büro in seinem neuen Zimmer eingeräumt.
Doch nun kam der schwierigste Teil. Das alles musste unserer Tochter Enna erklärt werden. Wir haben es aber ganz einfach verpackt: „Enna, mama und Du habt nun „Weihnachtsurlaub“, aber Papa muss noch von zu Hause arbeiten.“ Enna hat das sehr gut verstanden und wollte unbedingt sehen, wie das Büro in dem Zimmer ihres Bruders aussah. Keine Stunde später hatte sie sich auch ein Büro in unserem Bereich gebaut und spielte dort sehr schön.
Diese Situation hat mir wieder einmal gezeigt, wie gut die Kinder mit neuen Situationen umgehen können. Ich war noch nicht so weit, aber ich habe mal wieder viel von meiner Tochter gelernt. Unsere Familien versorgen uns gut, legen uns alles, was wir so brauchen, vor die Tür. Das hilft uns sehr. Es ist schon eine komische Situation, muss nun aber leider so sein.
Die ersten Tage der Quarantäne sind nun um und wir sind unendlich dankbar, dass wir noch alle gesund sind und hoffen vom ganzem Herzen, dass es so bleibt, denn die Gesundheit ist das größte Gut, das wir haben! Wir versuchen die Zeit trotz alledem zu genießen und an erster Stelle steht nun unsere Gesundheit.
Ein wenig ist noch bis Weihnachten zu erledigen, auch für die Arbeit. Dafür nutze ich nun die Zeit, in der Enna schläft. Ich warte nun gespannt auf den Anruf vom Gesundheitsamt am Montag und werde weiter im Newsletter berichten.
Ich wünsche allen viel Gesundheit und schöne Feiertage
Liebe Grüße Sontka